Aktuelles

„Wir wollen wohnen!“ – Bündnis mobilisiert Mieter in ganz NRW

Unsere Aktionstage waren ein voller Erfolg. Mehrere Tausend Unterschriften konnten wir für unsere Petition sammeln. Zahlreiche Gespräche und viel positive Rückmeldung zu unserer Kampagne haben unser Engagement noch einmal gestärkt.


Rund 3.000 Unterstützer sind am 6. April auf den Heumarkt nach Köln zur Kundgebung des Aktionsbündnisses „Wir wollen wohnen!“ gekommen, um ihren Unmut über steigende Mieten und Verdrängung auf dem Wohnungsmarkt Luft zu machen. Neben Familien sind auch Mieter-Initiativen aus ganz NRW, Mitglieder fast aller Parteien, kirchliche Vertreter und nicht zuletzt einige von Obdachlosigkeit Betroffene dabei. Sie zeigen auf Plakaten und Schildern, was sie von der Mietenpolitik in NRW und den Geschäftspraktiken gerade der großen Wohnungsunternehmen halten.

 

Hans-Jochem Witzke, der Sprecher des Bündnisses Wir wollen wohnen!, bringt es an diesem Tag auf den Punkt: „Wo Märkte außer Rand und Band geraten sind, da muss man eingreifen!“ und fordert deshalb neben dem Bau von mehr bezahlbarem Wohnraum den Erhalt und den Ausbau von Mieterrechten. Daneben kritisiert er Portale wie Airbnb, die die Lage noch zusätzlich verschärfen, indem Wohnraum dauerhaft als Ferienwohnung angeboten und damit dem Wohnungsmarkt vollständig entzogen wird.

 

„Die Situation ist unerträglich“, macht auch Franz-Xaver Corneth, Vorsitzender des Kölner Mietervereins, deutlich. „Es fehlen zwischen 70.000 und 80.000, vor allem bezahlbare Wohnungen.“ Für ihn sei es ein Unding, dass in Köln viele Menschen das halbe Einkommen alleine für ihre Miete ausgeben müssten.

 

Die Kundgebung auf dem Heumarkt war nur eine von vielen Aktionen, die das Bündnis für den Erhalt von Mieterrechten und bezahlbaren Wohnraum auf die Beine gestellt hat. In insgesamt 13 Städten in NRW wurden mit Hilfe der örtlichen Untergliederungen der Bündnispartner Unterschriften gesammelt und öffentlichkeitswirksam für den Mieterschutz mobilisiert. Viele kamen aber nicht nur, um zu unterschreiben, sondern schilderten in persönlichen Gesprächen die eigenen Erfahrungen mit steigenden Mieten, aussichtlosen Wohnungssuchen oder einer Eigenbedarfskündigung.

 

In einigen Städten folgten sogar Bürgermeister und Oberbürgermeister der Einladung des Bündnisses, um deutlich zu machen, dass die eigene Kommune sich in der Pflicht sieht, bei der Wohnraumversorgung Lösungen anzubieten.             

 

Das überragende Medienecho der Kampagne aber auch des Themas „Wohnen“ insgesamt, macht deutlich, dass es sich hierbei längst nicht mehr um Probleme Einzelner handelt. Die Wohnungsnot ist tatsächlich in  der Mitte der Gesellschaft angekommen. Nicht nur Auszubildende und Studenten suchen erfolglos in Deutschlands Großstädten nach einer bezahlbaren Bleibe, auch Familien aus mittleren Einkommensgruppen oder ältere Menschen, die auf Suche nach einer barrierefreien Wohnung sind, müssen bei dem Preisniveau vielerorts passen.


Zurück zur Übersicht